„[…] es ist nicht obvious for everyone.“
In welcher Weise erfolgt feministische Kuratierung von Nacktheit im gegenwärtigen Ausstellungskontext, und welche Einflüsse haben zur Entwicklung dieser Praxen und den aktuellen kuratorischen Entscheidungen beigetragen? Anhand der exemplarischen Ausstellung „Darker, Lighter, Puffy, Flat“
- Julie Kohn
Abstract (EN)
In meiner Masterthese widme ich mich der Präsentation nackter menschlicher Körper in gegenwärtigen Ausstellungskontexten. Ich untersuche, wie Nacktheit feministisch kuratiert wird und welche institutionellen, sozialen und kulturellen Einflüsse zu den kuratorischen Entscheidungen führen. Anhand der Ausstellung „Darker, Lighter, Puffy, Flat“, eröffnet in der Kunsthalle in Wien, wage ich den Versuch, die subtilen und offensichtlichen Spannungen zwischen traditionellen, musealen Konventionen sowie zeitgenössischen Sensibilitäten zu beleuchten. Dazu führte ich ein Gespräch mit der Kuratorin der Ausstellung, die unter anderem die menschliche Nacktheit als Medium zur kritischen Auseinandersetzung mit hegemonialen Strukturen und der Wissensproduktion eingesetzt hat. Im Zentrum steht die Frage, wie Kunstinstitutionen aktuell die gesellschaftlichen Normen und kulturellen Entwicklungen in Bezug auf die Nacktheit reflektieren, herausfordern und beeinflussen. Um dies herauszufinden, werden zunächst (kunst-)historische Kenntnisse über die Darstellungen von Nacktheit der letzten drei Jahrhunderte in Ausstellungskontexten erworben und kontextualisiert. Anschließend wird sich analytisch mit der Ausstellung befasst und diese untersucht, um eine kuratorische feministische Auseinandersetzung mit dem nackten Körper zusammenzufassen. Ziel ist es, Möglichkeiten einer zeitgenössischen Kuratierung dieser Thematik zu erschließen.
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