Die Ausstellung als Generator
Funktionen, konstitutive Elemente und Wirkungsmechanismen
- Gerald Moser
Abstract (DE)
Die Grammatiken der vielen Sprachen des Mediums Ausstellung zu be- und hinterleuchten, ist Ziel dieser Arbeit. Denn darin liegt das Wissen um die Möglichkeiten, welche Macht und Verantwortung eine Ausstellung mit ihren inhaltlichen und gestalterischen Implikationen als Bedeutungs- und Interpretationsgenerator hat. Das AutorInnenkollektiv von Ausstellungen muss dabei Verantwortung übernehmen, wie sie Inhalte formuliert. Die individuellen Bedeutungsimplikationen durch die AutorInnen müssen ein anderes als das konventionelle Modell des BesucherInnensubjekts ansprechen. Also nicht ein zu belehrendes, zu bevormundendes Subjekt zu adressieren, sondern ein autonomes oder emanzipiertes Subjekt. Kommunikation erfolgt bei Ausstellungen nicht als Einbahnkommunikation, wie beim klassischen Sender Medium - Empfänger Modell. Eine Ausstellung wird vielmehr durch RezipientInnen mitproduziert. So findet in der Folge zwischen dem Medium Ausstellung und den RezipientInnen eine Verschiebung von einem autoritativ edukativ-manipulierenden - Monolog hin zu einem offenen, partizipativ angelegten dialogischen Diskurs statt, der vor allem eine Auseinandersetzung in Gang bringen will. Es muss für die RezipientInnen klar werden, dass die ihnen vorgesetzte ausgestellte Erzählung das Produkt von Individuen ist, die mit dem Wissen einer bestimmten Zeit, unter den Bedingungen des Museums, und vieler anderer Faktoren entstanden ist. Ebenso, dass dieses Produkt nicht abgeschlossen, für die Ewigkeit gültig ist, sondern ein offenes, im Prozess befindliches, momentanes Konstrukt darstellt.
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- Raum 2 77105; I/E