Modell-Welten
Eine Analyse der Geschichten, Theorien und Vorstellungen von Dioramen und Modellen im Museum
- Nora Pierer
Abstract (DE)
Dioramen entwerfen und präsentieren ›Modell-Welten‹, in denen anhand von Szenerie, Material und Raum ein Kontext hergestellt und eine Narration vermittelt wird, die mehr erzählt als die Einzelobjekte oder Daten und Fakten allein. Diese Arbeit betrachtet die Zusammensetzung und Mittel von Dioramen, wobei ein besonderer Fokus darauf liegt, zu verstehen, wie sie als Modelle funktionieren. Es wird untersucht, wie sich in Dioramen durch das exemplarische Auswählen und Zusammenstellen der Objekte eine Vorstellung von der ›Wirklichkeit‹ vermittelt. Dabei wird der transdisziplinäre Prozess ihrer Entstehung und der Kontext des Museums in die Betrachtung miteinbezogen. Der Arbeit zugrunde liegt die Geschichte und Theorie von (Museums-) Dioramen, ergänzt durch Überlegungen der allgemeinen Modelltheorie. Aus diesen zwei Ansätzen werden Analysekriterien herausgearbeitet, die bei der Beschreibung von beispielhaften Dioramen zur Anwendung kommen. So lassen sich diese als Modelle beschreiben, die immer eine Art von Abbild präsentieren, in unterschiedlichem Grad reduziert und abstrahiert. Die Auswahl und Reduktion erfolgt jeweils in Hinblick auf die Vorstellung und Aussage, die vermittelt werden sollen. Durch das Kenntlichmachen der Modellhaftigkeit und ihrem Objektsein, können Dioramen in ihrer Stellvertreterfunktion erkannt und hinterfragt werden. Zeitgenössische Dioramen experimentieren mit der Präsentationsform Diorama und zeigen neue Möglichkeiten auf, ihre Potenziale zu nutzen.
Abstract (EN)
Dioramas design and present model worlds which provide a context on the basis of scenery, material and space, and convey a narration that tells more than the objects, or facts and figures, can on their own. This thesis looks at the composition and means of dioramas, with a special focus on their function as models. The question of how dioramas convey an idea of ›reality‹ through the exemplary selection and composition of objects will be examined, with reference to the transdisciplinary process of the dioramas’ emergence and the context of the museum. The work is based on the history and theory of (museum) dioramas, supplemented by considerations of general model theory. These two approaches will be used to formulate criteria of analysis, which will then be applied to the description of exemplary dioramas. In this way, it will be possible to describe them as models that always present a kind of simulacrum, reduced and abstracted to varying degrees. The idea and the message that are meant to be conveyed define the selection and abstraction. By pointing out the model nature of dioramas and their object nature, the representative function of dioramas can be identified and questioned. Contemporary dioramas experiment with the diorama as a form of presentation and point to new possibilities to use their potentials.
- Online lesen
- Volltext
- In Bibliothek lesen
- Raum 2 119586; I/E