Kollaborative kuratorische Praxis in privaten zeitgenössischen Kunstmuseen
- Olivia Wohlgemuth
Abstract (DE)
Die fünfzehnte Ausgabe der „documenta“ wird erstmals von einer kollektiven Kuratorenschaft organisiert. Die Begriffe „kuratieren“ und „Kollaboration“ sind zwei Aspekte, die bereits vielfach untersucht wurden, jedoch nicht immer gemeinsam gedacht wurden und bislang kaum in Zusammenhang mit privaten Kunstmuseen gebracht werden. Diese Arbeit betrachtet daher die Facetten von „kollaborativem Kuratieren“ und fragt nach, wie die Kuratorinnen und Kuratoren in privaten Kunstmuseen hier in der Praxis arbeiten. Dazu wurden strukturierte Leitfadeninterviews mit sieben Experten und Expertinnen im DACH-Raum geführt. Die zusammenfassenden Ergebnisse zeigen, dass Kuratieren in temporären Kollaborationen die Wertschöpfung in privat geführten Museen erhöhen und zu einer Erkenntnis- und Wissenserweiterung der Beteiligten beitragen kann. Die Experten und Expertinnen sind sich einig, dass erfolgreiches kollaboratives Kuratieren ordentliche Strukturen, klare Verantwortung, praktische Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse sowie spürbare Konfliktbereitschaft braucht. Für die Verfasserin ist derzeit nicht absehbar, ob sich die neue Denk- und Handlungsweise des kollaborativen Kuratierens durch die kollektive Kuratorenschaft bei der Documenta 15 auch in Privatmuseen stärker durchsetzen wird.
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