Architekturvermittlung und Musealisierung am Beispiel der Wiener Werkbundsiedlung
Partizipation und andere Lösungsansätze, um bei der Vermittlung einer bewohnten Architektur die negativen Effekte der Musealisierung zu minimieren
- Isabelle Blanc
- Chiara Riccardi
Abstract (DE)
Der Anlass dieser Arbeit war die Notwendigkeit, ein Vermittlungskonzept für die besondere Architektur der bewohnten Wiener Werkbundsiedlung zu entwickeln. Nachdem es nicht möglich ist, ein Architekturvermittlungskonzept für ein bewohntes Architekturjuwel zu entwickeln, ohne einen Musealisierungsprozess einzuleiten, stellt diese Arbeit die Frage, ob es möglich ist, die Nachteile des Phänomens Musealisierung zu minimieren. Diese Frage wird aus diversen multidisziplinären Perspektiven möglichst unabhängig voneinander beantwortet: Die erste Perspektive ist die der Architekturvermittlungstheorie und der Architekturvermittlungspraxis, veranschaulicht durch zwei Beispiele: das Vermittlungsangebot der Weißenhofsiedlung in Stuttgart und die Werke der Künstlerin Heidrun Holzfeind. In einem zweiten Schritt wird "Partizipation" als Lösungsansatz auf Basis von Theorie und Praxis aus unterschiedlichen Feldern untersucht. Das "Musée précaire Albinet" von Thomas Hirschhorn und das mobile Stadtlabor des Stadtmuseums Frankfurt illustrieren diesen Ansatz. Analysen von Fokusgruppen mit potentiellen externen BesucherInnen der Wiener Werkbundsiedlung, Laien wie ExpertInnen, liefern neue Erkenntnisse. Eine weitere Untersuchung führt zu den BewohnerInnen der Wiener Werkbundsiedlung, die diese Frage ebenfalls beleuchten. Eine künstlerische Methode der Beobachtung des "Instituts für Alltagsforschung" erlaubt die Analyse des Alltags in der Siedlung und bringt schlussendlich weitere Antworten. Im letzten Kapitel wird versucht, aus diesen Untersuchungsergebnissen konkrete Empfehlungen für ein Architekturvermittlungskonzept zu entwerfen, welche die Nachteile der Musealisierung minimieren sollen.
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- Raum 2 101441; I/E