Manifestationen österreichischer Gedächtniskultur
Wie zeigen sich aktuelle Debatten zur Erinnerungskultur in österreichischen Ausstellungen über den Holocaust?
- Friederike Gollmann
Abstract (DE)
Im Oktober 2021 eröffnete die neukonzipierte österreichische Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Fast zeitgleich starteten in Wien zwei temporäre Ausstellungen im öffentlichen Raum zur Rolle Österreichs im Nationalsozialismus nach heutigem Geschichtsverständnis. Zum einen die Ausstellung „Das Wiener Modell der Radikalisierung. Österreich und die Shoah“ am Heldenplatz und zum anderen die Ausstellung „80 Jahre Deportationen Wien – Riga“ am Wiener Hauptbahnhof. Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Widerhall des aktuellen österreichischen Gedächtnisdiskurses in diesen Ausstellungen. Während im ersten Teil der Arbeit zu einem besseren Verständnis der Gedächtniskultur, der sich wandelnde Umgang Österreichs mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit zusammengefasst ist, widmet sich der zweite Teil der eigentlichen Ausstellungsanalyse. Mit Hilfe konkreter Analysekategorien wird untersucht ob und in wieweit sich die mittlerweile etablierte Mitverantwortungsthese in den Präsentationen manifestiert. Als Fazit lässt sich sagen, dass die ausgewählten Ausstellungen eindeutig in einem erinnerungspolitischen Kontext stehen.
- Online lesen
- Volltext