ORAL HISTORY
Methode – Quelle – Ausstellungsobjekt
- Franziska Veronika Winkler
Abstract (DE)
Oral History hat sich seit den 1970ern ihre Anerkennung als wissenschaftliches Instrument erkämpf. Als Quelle von Gegenerzählungen zu hegemonialen Geschichtstradierungen und divers verknüpfter Vergangenheits- und Gegenwartserfahrungen dokumentiert Oral History seither das „kommunikative Gedächtnis“. Gegenwärtige Geschichts(re-)präsentationen, kommen kaum ohne Zeitzeug:innen und dokumentierten mündlichen Erfahrungen aus. Die Arbeit untersucht anhand von Theorie und Praxis die Dimensionen von Oral History als Methode, Quelle und Ausstellungsobjekt. Beispiele von Ausstellungen, die Oral History in den Mittelpunkt stellen, werden analysiert, um verschiedene Umgänge mit Oral History zu beleuchten. Eine Verschneidung von theoretischen und praktischen Annäherungen macht deutlich, dass es neue Ausgangspunkte braucht, um dem gesellschaftspolitischen, sozialen und subversiven Postulat der Oral History nachzukommen. Zeitzeug:innen werden oft als Untersuchungsgegenstand und Quellenspender:innen verstanden. Die Arbeit problematisiert diesen Zustand und fordert kollaborative Prozesse, die Co-Autor:innenschaft begünstigen und die Macht der Stimmen wieder denen zurück geben, denen sie gehören.
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