Evaluation im zeitgenössischen Kunstausstellungsbetrieb
- Thomas Häusle
Abstract (DE)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, Art und Möglichkeit einer systematischen Evaluation von Ausstellungen und Projekten zur Gegenwartskunst auf die Spur zu kommen. In einem ersten, allgemeinen Teil werden Disziplinen übergreifende allgemein gültige Aspekte der Evaluationsforschung behandelt. Die definitorische Näherung und Fassung des Begriffes aus unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen wird untersucht, begriffliche Grundlagen für die Vielfalt der Interpretationsmöglichkeiten werden angeboten. Eine Darstellung von Formen der Evaluation von Ausstellungen und Projekten soll zumindest einen hilfreichen Überblick über die meist diskutierten Spielarten von Evaluation bieten. Ein fokussierter Überblick über Methoden und Instrumente einer Evaluation im zeitgenössischen Ausstellungsbetrieb schließt daran an. Im zweiten Teil der Arbeit wird erkennbar gemacht, dass die Entwicklung und die Veränderung den Gegenstand der Evaluation, das WAS in der Gleichung betrifft. Dieses WAS ist dabei abhängig von der jeweiligen künstlerischer Praxis und jeweils aktuellen kunsttheoretischen Strömungen. Den theoretisch-ideologischen Bezugsrahmen dafür bildet die Theorie der relationalen Ästhetik nach Nicolas Bourriaud, welche als eines der wenigen bestimmenden theoretischen Konzepte der Kunsttheorie selbst entspringt und nicht zuletzt deshalb große Bedeutung erlangt hat. Den entscheidenden künstlerisch-methodischen Bezugsrahmen bildet das Feld partizipativer Praxen und Methoden künstlerischen Arbeitens. Den Schluss der Arbeit bildet eine Beschreibung relevanter Untersuchungsgrößen und Kriterien der Evaluation für den zeitgenössischen Ausstellungsbetrieb, also der angesprochenen Frage danach, WAS der Evaluation unterzogen werden soll. Der Begriff der Qualität in der Ausstellungstheorie und Praxis steht dabei im Mittelpunkt. Schließlich wird ein grundlegender Kriterienkataloge vor dem Hintergrund und unter Berücksichtigung relationaler und partizipativer Einflüsse und Auswirkungen entwickelt.
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- Raum 2 101988; I/E