Das Museum als Vierter Ort
- Markus Laumann
Abstract (DE)
Die Gesellschaft und mit ihr das Museum haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Die Verschiebung zum wirtschaftlichen System und die damit einhergehende Verortung der Kultur als Teil des Marktes blieb für die Museen nicht ohne Folgen: Sie sind Teil der Freizeit- und Konsumgesellschaft geworden. Dies hat viel Positives bewirkt, es besteht jedoch die Gefahr einer Reduktion des Museums auf einen in sogenannten "Dritten Ort" der Erlebnisgesellschaft. Museen könnten aber „Vierte Orte" sein, ihren gesellschaftspolitischen Auftrag erfüllen und auf qualifizierte Art „anders" sein als Anbieter der Freizeitindustrie. Es werden vier Modelle aus der museologischen Literatur vorgestellt, die für die Bedeutung des Museums als „Vierten Ort" relevant sind, nämlich James Cliffords Contact Zone, Homi Bhabhas Drifte Räume, das Konzept der Neugier und Foucaults Museum als Heterotopie. Sie zeigen in unterschiedlichem Ausmaß, dass Museen als Plattform für offene Prozesse taugen und darin zentrale Fragen der Gegenwart - zum Beispiel Identität, Migration - diskutiert werden können. Es wird klar, dass es eine umfassende Bereitschaft der Museumsverantwortlichen braucht, sich auf solche Prozesse einzulassen.
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- Raum 2 87292; I/E