Deep Purple - Positionen zeitgenössischer Kunst zu Farbtheorien
Konzeptentwurf zur Ausstellung
- Eva Stanzl
Abstract (DE)
Der Mensch kann Millionen von Farbtönen wahrnehmen. Doch hat er dafür nicht genug Begriffe. Was wir bei einer bestimmten Farbe empfinden, hängt von uns selbst ab und welche Namen wir den Farben geben davon, welches Zuordnen wir dafür gelernt haben. Farbnamen stehen in der Reihe einer Abfolge von Versuchen, die Farbenvielfalt zu ordnen. Den Entwicklern von Farbstandards ist es jedoch (noch) nicht gelungen, Farben verbindlich zu definieren, sodass sie sowohl universell als auch individuell nachvollziehbar sind. Die Farbsysteme richten sich nach Grundfarben, Komplementärfarben, Mischverhältnissen, Lichtfarben, Messung und Metrik und nach der Empfindung. Die Ausstellung Deep Purple dreht sich um die Ordnung der Farben. Deep Purple veranschaulicht, wie Farbsysteme funktionieren. Sie tut es mit dem Mittel der zeitgenössischen Kunst - etwa, indem verschieden geschaltete Lampen einen Raum mit dem Zusammenspiel von Lichtfarben füllen. Ausstellungsbesucher durchwandern Farbräume. Auf ihrem Weg von einer Rauminstallation zur nächsten ist außerdem als Leitsystem die Chronologie der Theoriegeschichte vermittelt. Deep Purple öffnet die Tür in den Kosmos der Farben. Vom vermeintlichen Ich weiß" gelangen Besucher zum Ich weiß, dass ich nichts weiß" - eine Erkenntnis, die immer noch den Wissensdrang der Spezies Mensch herausforderte. Die Befassung mit dem Thema Farben eröffnet seine Vielfalt. Besucher können ihre Eindrücke in einem Raum zum Experimentieren verarbeiten, wo sie die Farben auf die Probe stellen. Bisher gab es im deutschsprachigen Raum noch keinen Versuch, Farbsysteme auf diese Art und Weise zum Thema einer Großausstellung zu machen. In Farbräume getaucht, können Besucher von Deep Purple sowohl ihre eigenen Farbwahrnehmungen erfahren, als auch die Theorien dahinter verstehen
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- Raum 2 77098; I/E